Gesundheit und Schimmelpilze

Sind Schimmelpilze in Innenräumen gesundheitlich bedenklich?

Schimmelpilze sind Allgegenwärtig (ubiquitär).

Gesundheit und Schimmelpilz

Penicillium-Crustosum,
Foto: Umweltmykologie.de

Also auch in der Innenraumluft auf allen Oberflächen und in jedem Blumentopf befinden sich natürlicher Weise Schimmelpilze (und Bakterien).

Die Schimmelpilze bilden also eine natürliche Hintergrundbelastung, und je nach Jahreszeit und Umgebung haben wir es mit erheblichen Schwankungen bei den Schimmelpilzarten und Konzentrationen zu tun. Das macht die Beurteilung eines Schadens und vor allem die Einschätzung zur gesundheitlichen Relevanz schwierig. Es gibt zwar diverse Studien zum Thema der gesundheitlichen Relevanz aber keine genauen Grenzwerte wie wir Sie aus dem Bereich der chemischen Stoffe z.B. bei den Arbeitsplatzmessungen kennen.

Wir arbeiten nach dem Minimierungsgebot, vorhandener Schimmelpilzbefall in Innenräumen ist zu entfernen! Als Grundlage gelten für uns die Schimmelpilzleitfäden des Umweltbundesamtes.

Es gibt einen fließenden Übergang der mikrobiellen Belastungen:

  • Natürliche Hintergrundbelastung
  • Mangelhafte Hygiene
  • Mikrobieller Schaden / Schimmelpilz und Bakterien

Durch mangelhafte Hygiene kommt es in der Regel zu erhöhter Hausstaubbelastung. Wir wissen, dass sich Sporen (inkl. der Toxine) und andere Stoffe an Staub anlagern. Da Stäube lungengängig aufgenommen werden, kann es so zu einer hohen körperlichen Belastung kommen. Oft wird beim Arzt beides diagnostiziert, eine Hausstauballergie und eine Schimmelpilzallergie.

Hier findet sich auch ein wichtiges Bindeglied. Eine Hausstauballergie ist in der Regel eine Allergie gegen Milbenkot. Da Milben sich von Schimmelpilzen ernähren, findet bei einem Schimmelpilzbefall eine starke Vermehrung der Milben statt.

Eine Auswahl von Schimmelpilzen die wir regelmäßig bei Feuchteschäden in Innenräumen identfizieren (u.a. auf diese Schimmelpilze wurde auch unser Schimmelsuchhund „Joker“ konditioniert):

  • Aspergillus restriktus
  • Aspergillus versicolor
  • Acremonium spp.
  • Chaetomium globosum
  • Engyodontium album
  • Scopulariopsis brevicaulis
  • Penicillium chrysogenum
  • Phialophora spp.
  • Trichoderma spp.
  • Stachybotris chartarum
  • Streptomycetes sp. (Actinomyceten)

Bei Schimmelpilzen gibt es im Grundsatz 3 Faktoren die auf den Menschen einwirken:

  • Sporen und Partikelbruchstücke von Schimmelpilzen (Feinstäube)
  • Toxine von Schimmelpilzen (Anhaftungen an Partikeln)
  • Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen (Gase, MVOC = mikrobiell verursachte flüchtige organische Verbindungen)

Die Forschung steckt hier noch in den Kinderschuhen. Es ist noch nicht ausreichend bekannt was, unter welchen Umständen und in welcher Dosis zu einer Sensibilisierung oder sogar zu einer Toxischen Wirkung beim Menschen führt. Dies ist natürlich auch abhängig von der Konstitution und der individuellen Vorgeschichte der jeweiligen Person.

So gibt es im Bereich der Schulmedizin nur für wenige Schimmelpilzarten eine entsprechende Testung. Viele Patienten landen am Ende bei einem Heilpraktiker oder einem Kinesiologen, hier kann Ihnen teilweise geholfen werden.

Beispiele für Diagnosemöglichkeiten des Facharztes zum Aufspüren von Schimmelpilzbelastungen im menschlichen Körper.

 

Fragestellung: Verifizierung klinisch relevanter Erkrankungen durch Innenraumschimmelpilze

 

Diagnosepfad 1 – Gesundheit und Schimmelpilze:

  • Ig –G Antikörper Analysen

Bestimmung spezifischer Ig – G – AK gegenüber bedeutsamen Innenraumschimmelpilzen, z.B. Penicillium spp., Aspergillus spp., Stachybotris, Cladosporium, Rhizopus, Alternaria.

  • Bedeutung: Referenzüberschreitende Ig – G – AK weisen zeitnah zur Analyse auffällige Anwesenheit von Schimmelpilz für die Innenräume nach, die der Patient regelmäßig über längere Zeiträume aufsucht

Diagnosepfad 2 – Gesundheit und Schimmelpilze:

  • Krankheitsrelevante Intoleranz-/Sensibilisierungsreaktionen gegenüber Schimmelpilzen

Typ -1 – Reaktionen (Sofort – Typ)

Intracutan – Testung; Rast – Testung; Bisophilen Degranulationstest (BDT) = aktuell zu bevorzugen : hohe Sensibilität, sowohl mit industriellen Antigen – Kits, als auch mit Nativmaterialien.

Diagnosepfad 3 – Gesundheit und Schimmelpilze:

  • Typ – IV – Intolleranz- /Sensibilisierungsreaktionen (verzögerte Reaktion)

Auslöser: Lymphozyten, die systemisch proinflammatorische Zytokine in pathologischen Mengen ausschütten : z.B. Interferon – Gamma; Langerhans – Zellen der Haut.

Epicutan-Testung;

aktuell zu bevorzugen : Lymphozyten Transformations Test (LTT) = Nachweis einer Sensibilisierung;

Effektorzellstatus = Zytokinsekretionsmessung = Nachweis einer systemisch – pathologischen Inflammationsreaktion; sowohl mit industriellen Antigen – Kits, als auch mit Nativmaterialien.