Schimmelpilz durch Fehler am Gebäude

Baufehler, Baumangel oder Schäden, die mit der Zeit entstehen: Schimmelpilz entsteht auch auf Grund von Fehlern in der Gebäudehülle und ihren Funktionen. Die Ursachen sind hier wesentlich schwieriger zu lokalisieren.

Wand, Dach und angrenzende Bauteile sind in der Regel mehrschichtig aufgebaut. Die Wand mit Außenputz, Mauerwerk und Innenputz, das Dach mit Dachhaut, Dämmung und Innenverkleidung.

Da muss das Zusammenspiel zwischen Flächen, Fugen und Öffnungen funktionieren. Ist im Inneren Schimmelpilz auf Grund einer gestörten Gebäudehülle entstanden, so ist am oben genannten Zusammenspiel etwas nicht in Ordnung. Mögliche Ursachen: mangelnde Luftdichtheit von Bauteilen, fehlerhaft abgedichtete Blechabdeckungen, Mängel an Fenstern und Fensterbankanschlüssen oder Feuchtigkeit im Rollladenkasten.

>> Checkliste zur Vorbeugung von Schimmelpilz

Schimmelpilz durch mangelnde Luftdichtheit von Bauteilen
Die Gebäudehülle muss luftdicht sein. Fugen, die bis nach außen durchgehen, lassen große Mengen an Wärme und Luftfeuchte durchströmen. Diese warme, feuchte Innenraumluft kann in den dahinterliegenden Hohlraum gelangen. Ist dieser Luftraum kälter, kondensiert die Feuchtigkeit und bietet ein ideales Klima für Schimmelpilzwachstum. Auf diese Weise entstehen große Feuchtigkeitsschäden, die lange unerkannt bleiben.

Gründe luftdicht zu bauen:

  • Energieeinsparung
  • Schall- und Brandschutz
  • Vermeidung des konvektiven Feuchtetransportes (Es kann zu Feuchte- und Schimmelschäden am Luftaustritt kommen)
  • Behaglichkeit (Vermeidung von gerichteten Luftströmungen)
  • Als Grundlage für eine eingebaute Lüftungsanlage

Check:

  • Überprüfen Sie Bauteile und Dämmstoffe auf Feuchtigkeit und die kritischen Bauteile auf ausreichende und dauerhaft dichte Abdichtung.
  • Lassen Sie die Luftwege eventuell mit dem Blower-Door-Test überprüfen. Das ist ein Differenzdruck-Messverfahren, mit dem die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen wird. Damit werden Leckagen in der Gebäudehülle aufgespürt und die Luftwechselrate bestimmt.


Schimmelpilz durch fehlerhaft abgedichtete Blechabdeckungen

Blechabdeckungen wie etwa Attikaverblechungen kühlen im Außenbereich sehr stark ab. Auf der Unterseite können sich dann beachtliche Mengen Kondensat bilden. Ist die Verblechung nicht abgedichtet oder ist die Abdichtung fehlerhaft, dringt dieses Kondenswasser ungehindert in die Wand ein und verursacht im Inneren Feuchteschäden und Schimmelpilzwachstum.

Check:

  • Überprüfen Sie die Bauteile auf ausreichende Abdichtung und Dämmung.
  • Lassen Sie Zinkbleche auf Bitumenkorrosion untersuchen.


Schimmel durch Mängel an Fenstern und Fensterbankanschlüssen

Durch Fehler an Fenstern oder Fensterbankanschlüssen kann Regenwasser eindringen. Gelangt es in offene Bauwerksfugen, wird das
Mauerwerk übermäßig belastet. Aber auch schon warme, feuchte Luft, die über Fugen ins Bauteilinnere gelangt und dort an kalten
Oberflächen kondensiert (Konvektion), belastet das Mauerwerk mit Feuchtigkeit. Dadurch ist der erforderliche Mindestwärmeschutz nicht mehr gewährleistet, und das wiederum führt dazu, dass auch Feuchtigkeit an der Fensterlaibung, also an den seitlichen Wandflächen der Fensteröffnung, kondensiert.

Ein anderes Problem kann auch die Lage des Fensters in der Außenwand sein. Liegt das Fenster zu weit außen, kann es an der inneren Laibung zu kühl werden – auch damit ist eine Voraussetzung für Schimmelpilzwachstum gegeben.

Check:

  • Stellen Sie einen Mindestluftwechsel sicher.
  • Überprüfen Sie die Fugen auf Dichtigkeit.
  • Lassen Sie die Fenster und Fensterbankanschlüsse gegebenenfalls gegen Schlagregen und Konvektion abdichten.
  • Lassen Sie Fassade und Laibungen dämmen.


Schimmelpilz durch Feuchtigkeit im Rollladenkasten

Schimmelpilzbildung im Rollladenkasten wird oft zu spät bemerkt. Die Folgen sind ähnlich wie bei undichten Fenstern oder Fensterbankanschlüssen, jedoch wegen der größere Fläche der Rolladenkästen ungleich problematischer in den Auswirkungen. Im schlimmsten Fall ist der Rollladenkasten innen vollständig verschimmelt und hat im Wohnraum längst zu einer Belastung mit gesundheitsgefährlichen Schimmelpilzsporen geführt. Zusätzlich kommt es auch hier zu Wärmeverlusten und vermindertem Schallschutz.

Erhöhte Feuchtigkeit im Rolladenkasten kann verschiedene Ursachen haben:

  • Sie ziehen die nassen Rolladenpanzer hoch
  • Der Rollladenkasten ist nicht luftdicht, wodurch Feuchtigkeit aus dem Innenraum eindringt.
  • Die Dämmung fehlt oder ist unzureichend. Damit wird der Taupunkt unterschritten.

Ihr Rolladenkasten als Wärmebrücke

Rolllädenkästen sind Wärmebrücken, durch die die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch die anderen Bauteile. Außen liegende Rolladenkästen sind also die bessere Lösung, da sie das Problem minimieren. Zudem ist die Wartung allemal einfacher. Planen Sie, ein Niedrigenergiehaus zu bauen, sollten Sie die Rollladenkästen in jedem Fall außen aufsetzen, am besten jedoch auf diese verzichten und Fensterläden wählen.

Check:

  • Zur Überprüfung sollte der Rollladenkasten immer geöffnet werden können, auch um eventuell notwendige Reparaturen an der Mechanik ausführen zu können.
  • Checken Sie, ob der Rollladenkasten ausreichend mit einem wasserabweisenden Produkt gedämmt ist.
  • Stellen Sie die Luftdichtheit zum Innenraum sicher, – am einfachsten durch das Tapezieren des Kastendeckels.